Page 28 - OSG - QUALITÄTSREPORT 2018

PATIENTEN
den Wunsch dann aber doch erfüllt.
Wie fühlten Sie sich nach der Operation?
Vogel: Erst einmal war alles unscharf. In den kommenden Monaten Heilungsphase ver- besserte sich mein Sehver- mögen. Heute ist das linke untere Viertel der Makula im- mer noch unscharf. Das ist wie Nebel. Darum kann ich auch nicht mehr Auto fahren und nicht mehr lesen. Dennoch
bin ich sehr dankbar. Ich kann immerhin sehen.
Vor der Operation hatten Sie Prof. Dr. Ludwig ein besonde- res Versprechen gegeben ...
Vogel: Von Beruf war ich me- dizinisch-technischer Zeichner.
Ich sagte zu ihm: „Wenn ich das überlebe und ich wieder sehen kann, dann erstelle ich Ihnen eine Illustration, wie ich das erlebt habe.“ Das habe ich dann auch gemacht. Prof. Dr. Ludwig hat mir das Augenlicht zurückgegeben.
Aus diesem Schicksals- schlag ist etwas Besonderes gewachsen.
Vogel: Zwischen uns ist eine echte Freundschaft entstan- den. Nach über zehn Jahren stehen wir immer noch in Kontakt. Und jedes Jahr im Frühjahr essen wir gemeinsam fränkische Bratwürste mit Spargel zu einem guten Fran- kenwein. Er ist wie ein bester Freund, ein unheimlich sympa- thischer Mensch.
GÜNTHER VOGEL
Günther Vogel ist mit Leib und Seele Nürnberger. Der 74-Jährige wollte eigentlich Koch oder Dekorateur werden. Durch einen Zufall verschlug es ihn aber an die Fried- rich-Alexander-Universität Erlangen, wo er als medizi- nisch-technischer Zeichner Illustrationen für Doktorarbei- ten und Operationen anfer- tigte. Anschließend erstellte Vogel bei Siemens unter an- derem technische Gra ken für Fachzeitschriften. Heute ist der Mittelfranke im Ruhestand und hat seine Wahlheimat auf Lanzarote gefunden.
mein ZWEITES Sehen
In einem Buch, das Günther Vogel nach seiner Operation erstellte, dokumentierte der Nürnberger seinen Heilungs- fortschritt. Er schenkte es, wie versprochen, Prof. Dr. med. Ludwig, der in der Folge vom behandelnden Arzt zu einem engen Freund wurde.
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