Page 58 - 75 JAHRE DR. PFLEGER - FESTSCHRIFT
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58 | 1970er Jahre
Das Sterbejahr: Testament & Erbe
„1) Hierdurch bestimme ich, daß meine Firmen‚ Dr. R. Pfleger Chemi- sche Fabrik GmbH u. Co‘ und ‚Dr. Robert Pfleger‘ sowie mein Privatver- mögen nach meinem Tode auf eine zu gründende Stiftung übergehen. Diese Stiftung soll die Firmen weiterführen. Die Satzung der Stiftung wird durch einen Stiftungsrat festgelegt, der aus meinem Freund Carl Muellerrath, Köln, und meinen Mitarbeitern Hedwig Hegler, Bamberg, Heinrich Tuchscherer, Lichteneiche, und Dr. Heinz Bertholdt, Memmels- dorf, bestehen soll. [...]. Der Stiftungsrat entscheidet über die Verteilung des Gewinns, der etwa zur Hälfte dem weiteren Ausbau der Stiftung, zur anderen Hälfte insbesondere für die medizinische Forschung und kari- tative Zwecke verwendet werden soll. Auf Grund von Gelübden, deren letztes mit dem schweren Unfall meines Sohnes Helmut zusammen- hängt, sollen vor Errichtung der Stiftung zweiundeinehalbe Millionen DM zuzüglich Zinsen (bereits auf einem Sonderkonto bei der Bayeri- schen Staatsbank Bamberg) abgetrennt werden, die ausschließlich für karitative Zwecke bestimmt sind. Verwaltung und Auszahlungen erfol- gen ebenfalls durch den Stiftungsrat.
2) Aus den Erträgen der Stiftung sollen vorab meine Frau Elisabeth und meine Kinder Gisela, Horst und Helmut bis zu ihrem Tode jährlich je sechsunddreißigtausend DM erhalten, und zwar mit Wertsicherungs- klausel.
3) Falls aus irgendwelchen Gründen die unter 1) festgelegten Testa- mentsbestimmungen ungültig sind, bestimme ich hierdurch hilfsweise, daß meine Frau Elisabeth und meine Kinder Gisela, Horst und Helmut lediglich den Pflichtteil erhalten, und zwar in Bargeld oder Bargeldzu- sagen, und zwar je nach den Möglichkeiten. Selbstverständlich entfällt dann Punkt 2) dieses Testaments. Das übrige Vermögen nach Abzug der Pflichtteile geht dann auf eine nach meinem Tode zu gründende Stiftung über, die nach den unter 1) dieses Testaments festgelegten Be- stimmungen verwaltet wird. Vor Errichtung der Stiftung muß auch noch der unter 1) bereits erwähnte Betrag von zweiundeinehalbe Million DM zuzüglich Zinsen abgetrennt werden, der ausschließlich für karitative Zwecke bestimmt ist. Verwaltung und Auszahlungen erfolgen durch den Stiftungsrat.“
Aus dem handschriftlichen Testament Dr. Robert Pflegers vom 19. Juli 1970, das im Unternehmen als Abschrift vorliegt.
Unzählige Menschen, darunter Freunde, Weggefährten, Mitarbeiter, Politiker und Honoratioren, geben
Dr. Robert Pfleger auf dem Bamberger Hauptfriedhof das letzte Geleit.
Den Trauerzug begleiten der Nobelpreisträger und enge Freund Dr. Robert Pflegers, Sir Ernst B. Chain, und
Dr. Pflegers langjährige Mitarbeiterin und engste Vertraute Hedwig Hegler.


































































































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