Page 24 - OSG - QUALITÄTSREPORT 2018
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WISSENSCHAFT
Wenn Sie sich ein For- schungsergebnis wünschen könnten, welches wäre es?
Neuhann: Die Lösung des Ober ächenproblems an der Hornhaut/Bindehaut bei ent- sprechenden Krankheiten ... Kellner: Die Heilung vererbba- rer Netzhauterkrankungen.
Wo und wie tauschen sich Wissenschaftler im Bereich Augenheilkunde und Augen- chirurgie aus?
Kellner: Der Austausch  ndet auf Kongressen und wissen- schaftlichen Symposien statt. Eigene Kurse gibt es auch, zum Beispiel der jährliche Basiskurs Retinal Imaging in Siegburg. Dazu kommt telemedizinischer Austausch von unklaren Fällen und enge wissenschaftliche Kooperation auf den eigenen Forschungsgebieten.
Wie viele Kongresse oder Symposien besuchen Sie? Welche sind die spannends- ten?
Neuhann: So circa fünf bis acht. Am spannendsten  nde ich immer die kleinen Subspe- zial-Meetings. Die sind immer am frühesten dran.
Kellner: Am spannendsten ist für mich die ARVO, jährlich in den USA oder Kanada. Eine in- tensive Verbindung von Grund- lagenforschung und klinischer Wissenschaft.
Wie teilen Sie Ihr Wissen mit Kolleginnen und Kollegen?
Neuhann: Ich erzähle alles, was ich an Neuem mitkriege, bei unseren monatlichen Ärz- tebesprechungen. Wir haben einen monatlichen Journal Club, in dem die zehn bis zwölf wichtigsten internationalen und nationalen Zeitschriften referiert werden. Sie sind übrigens öffentlich verfügbar unter www.neuhann.de/fach- forum.
Kellner: Das Wissen sollte
in die Breite der klinischen Anwendung getragen werden. Dies erfolgt bei Kongressen so- wie dem schon erwähnten ei- genen Kurs, in Fortbildungsar- tikeln und als Mit-Herausgeber von wissenschaftlichen Zeitun- gen. In diesem Jahr legen wir den völlig überarbeiteten Atlas des Augenhintergrundes neu auf. Wesentlich ist mir auch die Information von Patienten in Broschüren und Vorträgen bei verschiedenen Patientenverei- nigungen.
Welche Möglichkeit bietet sich in der OSG, wissen- schaftlich tätig zu werden und sich auszutauschen?
Neuhann: Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und sollten noch aktiver genutzt werden. Kellner: Der wissenschaftliche Austausch wird mit dem kom- menden OSG-Symposium im November weiter intensiviert werden. Die Umsetzung wis- senschaftlicher Empfehlungen wird monatlich im Kreis der ärztlichen Leitungen diskutiert und im Intranet allen Mitar- beitern mitgeteilt. Gleiches er- folgt in internen Fortbildungen für Ärzte und nicht-ärztliche Mitarbeiter.
Inwiefern profitieren Patien- ten von der wissenschaftli- chen Arbeit?
Kellner: Patienten pro tieren davon, dass wir unsere eige- nen Entscheidungskriterien immer wieder anpassen. Sei es an die Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Er- kenntnisse oder den wissen- schaftlichen Empfehlungen der Fachgesellschaften. Damit bekommen die Patienten eine Behandlung auf dem aktuellen Stand der Erkenntnisse.
Im AugenZentrum Siegburg arbeitet ein Team von 16 Ärzten und 45 nicht-ärztlichen Mitarbeitern unter der ärztlichen Leitung von Prof. Dr. Ulrich Kellner nach den jeweils aktuellen Vorgaben einer evidenzbasierten augenärztlichen Diagnostik und Therapie.
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