Page 38 - OSG - QUALITÄTSREPORT 2020
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PATIENTEN
 Der Traum vom
brillenlosen Leben
Die erste Brille bekam sie im Alter von vier Jahren. Über die Zeit wurden die Gläser dicker und dicker. Mit + 10,5 Dioptrien, einer zusätzlichen deutlichen Hornhautver- krümmung und der Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, schwand die Hoffnung der jungen Frau aus Preußisch-Oldendorf, ein Leben ohne Brille führen zu können.
 Trotz der zwischenzeitlich möglichen Nutzung von Kontaktlinsen war das Leben stark eingeschränkt: Von nicht umsetzbaren Hobbys über die Unfähigkeit, im sozialen Leben Blickkontakt zu den Mitmenschen halten zu können bis hin zu unbe- schwerten Portraitfotos auf Familienfeiern oder im Urlaub. Viele über Jahre aufgesuch- te Ärzte sahen keine Mög- lichkeit, sie etwa über eine Laser-Hornhautmodellierung dem erträumten Leben ohne Brille näher zu bringen.
SCHLÜSSELERLEBNIS
Als junger Mutter fiel Natali S. die Brille — ohne die sie nahe-
zu nichts mehr sehen konn- te — vom Nachttisch, als sie nach ihrem weinenden Neu- geborenen schauen wollte. Dieses Gefühl aus Hilflosigkeit und Angst in der Zeit des langen Suchens nach Brille und Lichtschalter bestärkte sie nach vielen bislang erfolg- losen Anläufen erneut, einen Arzt zu finden, der ihr viel- leicht doch ein brillenfreies Leben ermöglicht.
Nach langer Recherche im Internet und vielen Erfah- rungsberichten in Patienten- portalen stieß sie auf ihren jetzigen Augenarzt: Dr. med. Michael Stade. Der schnell erlangte Termin zur umfangreichen Vor-
untersuchung und das erste breit angelegte Arzt-Patien- tin-Gespräch danach machten deutlich, dass für ein Leben ohne Brille zwei Operationen in Kombination notwendig werden: Der Einsatz einer multifokalen torischen Kunst- linse und einer später folgen- den lasergestützten Opera- tion zur Korrektur der durch die Kunstlinse nicht zu errei- chenden endgültigen Refrak- tion, um das Ziel „leben ohne Brille“ vollständig erreichen zu können.
   Die wichtigsten Dinge in meinem Leben konnte ich gar nicht richtig sehen.
Natali S. über die ihre Gedanken im Kreißsaal, wo sie weder Brille noch Kontaktlinsen tragen durfte.
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