Page 13 - OSG - QUALITÄTSREPORT 2020
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              Die Medizinische Fachangestellte
Adriane Janoschka über den neuen Alltag, Unsicher- heiten und ausführliche Patientengespräche.
     Was waren für Sie die gra- vierendsten Veränderungen in Ihrem Arbeitsalltag? Adriane Janoschka: Etwas zu tun, was man in dem Um- fang nicht gelernt hat! Aber da das dem ganzen Team so ging und wir uns klar darüber waren, wie wichtig der Schutz unserer ja meist älteren Patienten ist, haben wir uns für die Umstrukturierungen einfach ins Zeug geworfen.
So habe ich anfangs in der Telefonzentrale mitgearbei- tet: Patienten abbestellen, deren Fragen erklären, Pati- enten beruhigen, die sich um ihren Glaukom-Kontrolltermin sorgten. Mein gewohntes Ar- beitsumfeld hatte ich lediglich bei den Voruntersuchungen und bei den IVOM-Patienten, die ja nach wie vor behandelt werden mussten.
Wie reagieren die Patienten auf die Veränderungen? Überwiegend positiv. Wir ha- ben unser MVZ komplett auf die Situation umgestellt, was vor allem unsere langjährigen Patienten merken. So haben wir zwei Kolleginnen, die direkt am Eingang an einem Info-Point Fieber messen, zum Desinfizieren der Hände auffordern, den Mund-Nasen- Schutz kontrollieren und die Begleitpersonen darüber auf- klären, warum sie nicht mit in die Praxisräume dürfen.
War Ihnen mulmig wegen der Kurzarbeit?
Nein, die Kurzarbeit ist die logische Konsequenz der abgesagten operativen und konservativen Termine. Es half auch, dass unsere Stand- ortmanagerin uns sofort über das Prozedere ‚Kurzarbeit‘
Das MVZ
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       Adriane Janoschka ist Medizinische Fachangestellte und Hygienebeauf- tragte im MVZ Fürth und arbeitet seit acht Jahren bei der OSG. Zum Lockdown in Deutschland war sie noch im Urlaub und konnte drei Tage später planmäßig aus Sri Lanka ausreisen.
e Menschen bisher nur aus der Gastronomie kennen.
informiert hat und wir uns darüber in der bereits beste- henden WhatsApp-Gruppe ausgetauscht haben. Es fühlte sich in den insgesamt sechs Wochen anfangs komisch an, „nur“ einmal die Woche in die Praxis zu fahren.
Was finden Sie ärgerlich?
Wenn Patienten kein Ver- ständnis für unsere Hygiene- maßnahmen zeigen! Wir ma- chen das hier alles vor allem zu ihrem Schutz und wenn sie dann diskutieren möchten,
ob die Praxisregeln sinnvoll sind, finde ich das befremd- lich. Leider kommt das täglich mehrmals vor.
Gab es in der Zeit auch etwas zum Schmunzeln? Einer älteren Patientin haben wir erklärt, wie sie den Pager nutzen kann, damit sie nicht so lange im Wartezimmer sitzen muss. Sie ist den Aus- führungen sehr interessiert gefolgt, fand die Idee auch klasse und ging an die frische Luft. Als wir ihren Pager dann aktivierten, um sie zur Un- tersuchung zu rufen, surrte dieser in der Handtasche im Wartezimmer.
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