Page 14 - OSG - QUALITÄTSREPORT 2020
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   OSG IN PANDEMIEZEITEN
 Die Hygienefachkräfte
Kathrin Fischer und Oliver Frank berichten über die Her- ausforderungen in der bundesweit agierenden Gruppe.
quentes Tragen des Mund- Nasen-Schutzes sowie die Abstands- und Hygieneregeln in den Arbeitspausen.
Welches sind neun Monate nach Pandemiebeginn die häufigsten Fragen?
Frank: Großer Informations- bedarf besteht weiterhin zum Umgang mit Kontaktpersonen im privaten Umfeld und der Fürsorge um Mitarbeiter mit Infektanzeichen.
Was bleibt bis zum Ende
der Pandemie die größte Herausforderung?
Fischer: Wir sind mit unseren Prozessen und der Triage bes- tens aufgestellt — stets zum Schutz der Kollegen und der Patienten. Doch bleibt zum ei- nen die rasche, aber sorgfäl- tige Reaktion auf das aktuelle Infektionsgeschehen immer hinsichtlich des Sinnvollen im ambulanten Bereich. Und in der logischen Kette steht zum anderen das individuelle Ver- halten der Menschen, das sich
nicht kalkulieren
Wann haben Sie als Hygie- nefachkräfte gemerkt, dass die Situation außergewöhn- lich wird?
Frank: Als die ersten Infizier- ten im Landkreis Starnberg und im rheinischen Gangelt gemeldet wurden. Von beiden Regionen sind OSG-Praxen nicht weit entfernt und es war klar, dass wir rasch handeln müssen.
Wie kann man sich dies in einer bundesweit agieren- den Gruppe wie der OSG vorstellen?
Fischer: Wir sind von Beginn an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts gefolgt und haben alle sinnvollen Informationen für den am- bulanten Bereich aufberei- tet. Darüber hinaus hat die interdisziplinäre Taskforce mit Teams aus allen Regio- nen das notwendige Know- how gebündelt. Ein weiterer Baustein war die großartige Leistung unseres Einkaufs, der mit einer gewissen Marktmacht für alle Stand- orte ausreichend Schutzklei- dung bestellen konnte.
Gab es zum Pandemiebe- ginn Routinen, auf die Sie zurückgreifen konnten? Frank: Wir haben als Hygienefachkräfte
mit unserer klinischen Ausbildung viele mikro- biologische Grundlagen, die wir den Teams vor Ort vermitteln konnten —
wie etwa die Desinfektion von Flächen oder den korrekten und angepassten Einsatz von Schutzausrüstung und hier vor allem von Mund-Nasen- Bedeckungen jeglicher Art. Dies hat Ruhe in die Arbeits- abläufe gebracht!
Fischer: Aber darüber hinaus ist es uns so ergangen wie al- len! Wir haben jeden Tag dazu gelernt und unsere Schritte an die jeweiligen Entwicklun- gen angepasst.
  Was verbindet in dieser Zeit
alle 118 Standorte der OSG?
Frank: Vor allem eine große
Solidarität! In der gegenseiti-
gen Hilfe bei Personal- oder
Materialengpässen, bei der
Unterstützung von Kollegen,
deren Familienangehörige in
Quarantäne mussten oder bei
der Beratung, wie man mit
Patienten aus Risikogebieten
umgeht. lässt.
                     Welche Maßnahmen griffen am schnellsten? Fischer: Vor allem jene, die auch die Solidarität widerspiegeln: Konse-
                                      Kathrin Fischer (zuständig für Süddeutschland) und Oliver Frank (zuständig für Norddeutschland) sind ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfle- ger sowie staatlich anerkannte Hygienefachkräfte. Beide haben durch ihre klinischen Ausbildungen ein großes bundesweites Netzwerk in allen Sektoren der Patientenversorgung.
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