Page 26 - 75 JAHRE DR. PFLEGER - FESTSCHRIFT
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26 | 1945-1949
Firmengründung in Bamberg
Mutiger Unternehmer d–er ersten Stunde
Am Ende des Zweiten Weltkrieges flüchtet Robert Pfleger mit sei- ner Familie nach Bamberg. Wie sich Norbert Daul, ehemals tech- nischer Leiter bei Pfleger, erinnert, erfolgte diese Entscheidung „letztendlich aus verwandtschaftlichen Gründen“.
Die Chemisch-Pharmazeutische Fabrik in der Ludwigstraße 15 nimmt am 23. Juni 1945 die Produktion auf. Am 21. Oktober 1948 wird sie offiziell angemeldet.
Vorausgegangen ist ein Antrag Robert Pflegers an die amerika- nische Militärregierung über den Oberbürgermeister der Stadt Bamberg vom 30. Mai 1945, in dem Pfleger um die „Genehmigung“ bittet, „Betrieb und Laboratorium zur Herstellung von chemischen Produkten, insbesondere von Arzneimitteln weiterführen zu kön- nen.“ Die Formulierung, er wolle die Produktion weiterführen, legt die Vermutung nahe, dass Pfleger zunächst ohne Genehmigung produziert hat. Dazu gehört zweifellos eine Portion Mut. Pfleger begründet seinen Antrag allerdings mit stichhaltigen Argumenten (Auszug aus dem Antrag auf Seite 27 unten).
Erster Firmensitz in der Ludwigstraße 15 in Bamberg
1945
Nach der bedingungslosen Kapitu- lation der Wehrmacht im Mai 1945 geht der Zweite Weltkrieg zu Ende. In Deutschland mangelt es an al- lem: In der unmittelbaren Nach- kriegszeit sind nicht nur Wohnraum, Essen und Kohle knappe Güter – ge- rade viele Arzneistoffe sind nicht in ausreichenden Mengen verfügbar. Bamberg ist gezeichnet von den Folgen der Luftangriffe vom Febru- ar 1945 und vom Artilleriebeschuss, der dem Einmarsch der Alliierten vorausging.


































































































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