Page 32 - 75 JAHRE DR. PFLEGER - FESTSCHRIFT

32 | 1950er Jahre
Handel und Forschung
»Gut beleumdet und zuverlässig«
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Die chemisch-pharmazeutischen Unternehmen müssen bisweilen mit den Kommunen verhandeln, wenn sie gefährliche Substanzen verwenden wollen. So schreibt am 24. April 1951 ein Vertreter der „Dr. R. Pfleger Chemische Fabrik Bamberg“ an den Bamberger Stadtrat und bittet um „Ausstellung eines Sprengstoff-Erlaub- nisscheins, der uns berechtigt zum Bezug, zur Lagerung und zum Vertrieb von Pikrinsäure in Mengen bis zu 2 kg“. Die Pikrinsäure soll von der Firma E. Merck in Darmstadt bezogen werden. Pfle- ger will sie an Apotheken, Laboratorien und Chemische Fabriken abgeben. Zuständig ist die Ortspolizeibehörde, die den Stadtrat durch Oberkommissär Ponader am 28. Mai 1951 wissen lässt, dass die Person, die um Ausstellung nachsuche, „gut beleumdet und zuverlässig“ sei und „eine genügende Kenntnis der Behandlung oder Verwendung von Sprengstoffen und der hierfür bestehenden gesetzlichen oder sonstigen Vorschriften“ besitze. Zudem sei ein „geeigneter Lagerraum“ vorhanden.
Auf der Grundlage dieser positiven Erkenntnisse stellt der Bam- berger Stadtrat, vertreten durch den Bürgermeister, am 28. Juni 1951 den „Sprengstoff-Erlaubnisschein Nr. 1“ aus.
1950er Jahre
Der Koreakrieg bricht aus. Die drei Westmächte erklären den Kriegs- zustand mit Deutschland formell für beendet. Deutschland schließt Wiedergutmachungsverträge. Die deutsche Nationalelf wird 1954 Fuß- ballweltmeister in Bern. 1955 tritt die BRD der NATO bei. Etwas mehr als zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellt die Bun- desrepublik eine eigene Armee auf. Die letzten deutschen Soldaten keh- ren aus sowjetischer Kriegsgefan- genschaft heim. Die Gleichberechti- gung von Mann und Frau wird 1958 im Bürgerlichen Gesetzbuch der BRD verankert. 1959 wird Heinrich Lübke als Nachfolger von Theodor Heuss deutscher Bundespräsident.
»Er baute seine Firma auf mit einem äusserst fähigen und ihm ergebenen Stab von engeren Mitarbeitern, die seine beruflichen und menschlichen Qualitäten erkannten und schätzten und ihm folgten.«
Sir Ernst Boris Chain, 1975