Page 34 - 75 JAHRE DR. PFLEGER - FESTSCHRIFT
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34 | 1950er Jahre
Der Unternehmenspatriarch
Im Betrieb herrscht f–amiliäre Atmosphäre
Wer sich mit Robert Pfleger beschäftigt, gewinnt den Eindruck, die 1950er Jahre hätten genau auf ihn als Unternehmer gewartet. Das mag damit zusammenhängen, dass er bereits in den 1940er Jahren einschlägige Erfahrungen gesammelt hatte. Da war zum einen sein Versuch, im Versicherungsgeschäft Fuß zu fassen, der auf Seite 31 geschildert wurde. Zum anderen hatte er durch sei- ne Dienstverpflichtung bei der Firma E. R. Dietzsch gesehen, wie weit man es als Erfinder und Unternehmer bringen konnte. Der 18-jährige Schüler Otto Dietzsch hatte, obwohl er ein chemischer Laie war, ein Verfahren entwickelt, das für das Militär interessant war und industriell verwertet wurde. Warum sollte dem Chemiker und Fachmann Pfleger nicht etwas Ähnliches gelingen? Allerdings hatte Pfleger keine Ambitionen, für den Krieg zu produzieren. Er wollte den Menschen helfen und verschrieb sich der pharmazeu- tisch-medizinischen Forschung.
Als Unternehmer agiert Pfleger außerordentlich erfolgreich. Fami- lienunternehmen gelten insgesamt als relativ erfolgreich, weil der
Gerhard Müller, der von 1961 bis 1964 Laborant bei Pfleger war, erinnert sich: „Na ja, der Robert Pfleger, hm, hm, war mittelgroß, ein bisschen kor- pulent ist vielleicht übertrieben. Auf jeden Fall hat man gemerkt: Sehr viel Sport hat er nicht getrieben.“ Ein wichtiges Attribut war dagegen ein standesgemäßes Auto: „Ja, er hat halt damals einen V8 BMW ge- fahren. Das war ein tolles Fahrzeug! Ist er öfter nach Berlin gefahren.“ In eine repräsentative Villa zog Pfleger dagegen erst relativ spät um: In den 1960er und 1970er Jahren wohnte er im Paradiesweg 14 in Bamberg.
Forschungslaboratorien 1956-1960, Hochzeitshaus am Kranen


































































































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