Page 36 - 75 JAHRE DR. PFLEGER - FESTSCHRIFT
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36 | 1950er Jahre Quittengrüne Mäuse
Quittengrüne Mäuse
Über einen Vorfall im Jahr 1958 berichtet der ehema- lige Forschungsleiter der Firma Dr. P eger, Dr. Heinz Bertholdt:
„Wir waren noch im Hochzeitshaus in Bamberg untergebracht. Kam P eger, dann haben wir uns unterhalten, und dann hat er gesagt: ‚Ich hätte die Möglichkeit, Sie ein Jahr ins Ausland zu schicken. ‘ ‚Ja, und wohin?‘ ‚Ja, nach Rom.‘ Also, der erste war der Dr. Rauer, der zweite war ich, sind nach Rom runter ans Istituto Superiore di Sanita in Rom und dort: Wer war dort Chef? Der Professor Chain. Der Studienfreund von P eger und die beiden – das hat mir P eger hin- terher erzählt – da hat er gesagt: Sie saßen mal bei- sammen und haben gesagt: Das ist doch schlimm, wenn junge Leute von der Uni in die Industrie gehen und dann werden sie auf ein Gleis gestellt und dann geht’s nur noch in die eine Richtung. Das halten sie für ein Unding! Und die sollten doch zunächst nach dem Studium ihren Horizont erweitern. Und so bin ich dann also 1960, im November, konnte meine Fa-
milie mitnehmen – wir hatten ein zweieinhalbjähri- ges Töchterchen, sind wir nach Rom übergesiedelt, und da hab‘ ich was völlig Anderes getan als hier in Bamberg. Ich muss dazu sagen: Ja, also gut.
P eger hat seine Mitarbeiter der Reihe nach mit dem Chain bekannt gemacht. So auch mich, und dann hat der Professor Chain mich gefragt, worüber ich denn gerne arbeiten würde. Er hat mir drei Arbeitsgebie- te genannt: Antibiotikaherstellung im Submersver- fahren, Züchtung von p anzlichen Zellkulturen und Strukturaufklärung eines in Pilzen enthaltenen, ei- senhaltigen, grünen Pigments.
Büro der Firma Dr. P eger in den 1950er Jahren


































































































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